Pro und Contra Homeschooling (Teil 3)

Herausforderung Schulschließungen: Ist Homeschooling die Lösung?

von Joshua Gemba

Durch  den Online-Unterricht, der aufgrund des Corona-Virus‘ zwangsweise stattfinden musste, stellt sich nun die Frage: Brauchen wir überhaupt noch „richtige“ Schule?
Der wohl größte Vorteil des Homeschoolings ist die Flexibilität. Lehrer*innen sowie Schüler*innen müssen nicht mehr um sieben Uhr in die Schule gehen, sondern können ganz entspannt aufstehen und die Aufgaben erledigen, wann sie möchten. Die Schüler*innen zum Beispiel müssen nicht zu einer bestimmten Uhrzeit in die Schule gehen, sondern können die Aufgaben bearbeiten, wenn sie am konzentriertesten sind.

Andererseits können die Lehrer*innen nicht so direkt wie in der Schule mit den Schülern/Schülerinnen kommunizieren und Fragen beantworten, falls ein Thema nicht verstanden wurde. Aber dies ist nicht so schlimm, denn die Schüler*innen können den Lehrern/Lehrerinnen auch eine Email schreiben oder bei Videokonferenzen Fragen stellen.

Ein weiterer Punkt ist, dass Schüler*innen  das selbstständige Lernen viel früher beigebracht würde. Es besteht allerdings die Gefahr, dass die Qualität der Aufgaben sinkt, da sie davon ausgehen, dass die Lehrer die bearbeiteten Aufgaben nicht genau kontrollieren können. Also werden die Aufgaben nicht so ordentlich wie in der Schule gemacht, weil sie kein direktes Feedback bekommen. Der Lehrer hat also nicht so viel Macht, da sich die Schüler*innen in sicherer, potenziell sogar unbekannter Umgebung befinden. Da liegt es bei den Eltern, dem Kind beizubringen, den Ausgleich zur Freizeit finden. Außerdem sind Eltern somit näher am Schulgeschehen und haben auch mehr Ahnung, was das Kind genau macht. Die Verbindung der Eltern zu Lehrern bleibt dabei gleich. 

Ich finde, dass das Konzept der Schule, wie wir es kennen, nicht mehr aktuell ist. Ich würde nicht behaupten, dass es sich nicht weiterentwickle, sondern würde eher sagen, dass die neuen und modernen Mittel und Werkzeuge, Informationen zu vermitteln, zu wenig bis kaum genutzt werden. Das Konzept der Schule wirkt dadurch veraltet und man muss in einer sich wandelnden Welt eben auch die Bildung anpassen, modernisieren und verbessern. Akademisches Lernen, der selbständige Erwerb von Informationen und die Fähigkeit, eine Deadline einzuhalten, werden immer wichtiger und nützlicher.

Man kann aber auch keine Lehrer ersetzen, Kommunikation und Visualisierung ist wichtig, um etwas zu verstehen und zu lernen. Lehrer sind der beste Weg, dies zu tun.

Am besten wäre ein Mittelding aus kompletter Freiheit und einem festen Zeitplan. Hat man für alles Termine und geht man jeden Tag in die Schule, wird es schnell einseitig und langweilig. Macht man den Online Unterricht und gibt den Schülern absolute Freiheit, leidet die Sorgfalt der Schüler und manche werden Probleme mit dem Zeitmanagement haben.

Zusammenfassend kann man nur sagen, dass man die Entscheidung nicht aus den aktuellen Umständen heraus treffen sollte, sondern sich sehr viel Zeit für Planung und vor allem Kommunikation mit Lehrern, Schülern und Eltern nehmen sollte, um dieses Konzept auszuarbeiten und zu verbessern. Was man dann mit den fast leerstehenden Gebäuden macht, weiß keiner. Das Konzept hat ein extremes Potential und führt, wenn man es richtig umsetzt, zu einer besseren Schule.

You may also like...