Plus- Size Models: Ein Fauxpas für die Gesellschaft?

„Keiner will so viele Röllchen und Kurven sehen“, oder „ Wie kommen die Agenturen darauf, Plus- Size Models einzustellen? Sowas ist nicht für dickere vorgesehen! “. Mit diesen Vorurteilen werden viele Agenturen konfrontiert. Dabei wollen sie nur versuchen die Einseitigkeit in der Modelwelt zu überwinden. Aber nicht jeder ist zufrieden mit dieser Idee. Es gibt viele Uneinigkeiten und Vorurteile. Die Gesellschaft möchte die Kleidung bei Models mit flachem Bauch und durchtrainierten Beinen sehen, denn dieses Bild ist in der Gesellschaft seit Jahrzehnten stark verbreitet.
Viele haben eine klare Meinung zu diesem Thema. Was für viele oftmals enttäuschend ist, dass die Modelagenturen gar keine Plus- Models einstellen, sondern schlanke bzw. Mid- Size Models für Plus- Size verkaufen. Dies ist gegenüber kurvigeren Frauen jedoch sehr respetklos. „ Plus – Size Models sind immer noch Stolpersteine“, so die Vogue. Es gibt viele Menschen, die diese Idee von Vielseitigkeit für lächerlich halten. Darum haben auch Agenturen, die Plus- Size Models einstellen, oftmals kaum Erfolg oder Umsatz. Sie reden immer davon, Vielfalt und Menschlichkeit miteinzubinden. Jedoch ist die Weise wie sie handeln, genau das Gegenteil: Sie versuchen, Models in etwas umzuwandeln, das sie nicht sind. „ Ich habe schon oft erlebt, dass die Agenturen mich in ein Plus- Size Model verwandeln wollten, indem sie mir Fettpolster anlegten“, so Model Karoline Björne Ykke in einem Interview mit dem Rolling Stone Magazin. Sie habe die Verschwiegenheit und Geheimnisse der Modelbranchen gegenüber den Menschen satt. Aber viele sind sich eher unsicher oder uneinig.
„ das Modeln ist für mich eher relativ. Für mich ist die Kleidung in erster Linie wichtig. Wie die Kleidung rübergebracht und zur Schau gestellt wird, spielt für mich keine große Rolle“, sagt Lilly- Marie Branicevic in einem Gespräch. Sie achtet eher auf die Qualität des Produktes, wobei das Rüberbringen keine große Relevanz hat. Dagegen meint die stolze GNTM- Zuschauerin Charlotte Freifeld, dass die Kleidung nach Erfahrungen an schlanken Frauen besser dargestellt werden kann und auch besser verkauft wird. „ Ich denke, es ist wichtig , dass die Modeagenturen so viele Produkte wie möglich verkaufen.“ Außerdem ist sie auch der Meinung, dass nicht jeder einfach Model werden kann. Jeder Job beansprucht bestimmte Bedingungen, die erfüllt werden müssen, jedoch kann dies nicht jeder tun. „ Ich würde mir andererseits aber wünschen, dass die Retuschierung von Bildern verringert wird. Es sollte trotzdem mit Natürlichkeit rübergebracht werden.“
Trotzdem gibt es aber auch zahlreiche Menschen, die diese Idee willkommen heißen. Sie möchten, dass Natürlichkeit und Diversität unter Frauen in der Model- und Modebranche verbreitet wird. Zudem wünschen sich die Menschen auch, dass sich ein anderes Image von einem Modelkörper entwickelt. „ Die Frauen sollen erkennen, dass es nicht schlimm ist, einen Plus- size Körper zu haben bzw. ein paar mehr Röllchen zu haben, da dies auch normal ist. Es sollte kein Bild verbreitet werden, dass nicht der Realität entspricht oder sehr von dem Alltäglichen abweicht“, so Karis Coronel. Sie möchte auch, dass ein Image verbreitet wird, dass alle Menschen anspricht und nicht nur die Minderheit, die so einen perfekten und durchtrainierten Körper hat. Außerdem sind viele Leute der Meinung, dass jeder die Möglichkeit haben sollte, seine Träume zu verwirklichen. Auch wenn sie einen Körper haben mögen, der in der Gesellschaft nicht sehr beliebt ist. Es sollte nämlich auch Vielfalt geben, sowohl im Alltag, als auch in der Model- und Modeindustrie. Zudem stellt Laura Müller klar: „ Nur weil diese Frauen mehr Kurven haben, macht es sie nicht weniger hübsch. Viele Meschen vergessen das.“ Sie sind nämlich genauso hübsch wie jede andere Frau.

Genauso sein, wie man ist, und sich nicht durch die Gesellschaft oder andere Menschen beeinflussen bzw. verändern lassen. Und genau das beschreibt wahre Natürlichkeit. Es geht nicht um den flachen Bauch oder die schlanken Beine, sondern es geht darum, wie die Kunst der Mode rübergebracht wird. Ich hoffe, dass das Bild des perfekten Modelkörpers aus den Köpfen der Menschen geht, sodass sie bereit sind die Vielfalt der Körper von Models zu erkennen.

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