„Möchtest du nicht auch mal ?“ Drogen- und Alkoholkonsum bei Jugendlichen

Freitagabend, um 22 Uhr auf einer Party.
Auf der Party angekommen, liegt direkt der Geruch von Zigarette vermischt mit dem Geruch von den verschiedensten fruchtigen Gerüchen einer Vape in der Luft, dieser Geruch saugt sich in die Kleidung und beschert auf direktem Weg Kopfschmerzen. Zum Stehen gekommen, nähert sich ein älterer Typ und will diese typisch roten Plastikbecher, die man auf jeder Party sieht, den Feiernden in die Hand drücken. Ohne zu wissen, wer dieser Typ ist und was dort überhaupt drin ist, verschwindet dieser wieder in der Party Meute. Unbemerkt und darauf bedacht, dass keiner etwas sieht, um nicht uncool zu wirken, stellen einige der Jugendlichen die roten Plastikbecher an die Seite, ohne auch nur einen Schluck davon getrunken zu haben. Kaum haben sich von den Bechern entfernt, werden sie von anderen Jugendlichen abgefangen und ermutigt an selbstgedrehten Zigaretten zu ziehen. Einige lehnen dankend ab, wogegen andere die Zigaretten schon fastsehnend entgegennehmen.

Jene, die vor der Zigarette aufgedreht waren, kommen augenscheinlich runter und entspannen sich sichtlich, holen die eben weggestellten Drinks und fangen an neben weiteren Jugendlichen mit dem Alkohol und auch mitgebrachten Drogen ausgiebig zu feiern. Und bei so einer scheinbar unproblematischen Situation fängt oft der Alkohol- bzw. Drogenkonsum an und führt in den meisten Fällen zu einer langjährigen Sucht, aber warum ist das so? Warum lassen sich viele Jugendliche auf die Drogen und den Alkohol ein, wenn sie doch die Risiken kennen?

Einige Jugendlichen aus der Stufe 9 des Konrad-Adenauer-Gymnasiums beschreiben es so:
„Auf Partys ist es ein Gruppenzwang, nicht mitzutrinken ist uncool,“ teilt Alida S. mit und bekommt dabei viel Zustimmung durch ihre Mitschüler. Andere berichten, dass es für Jugendliche eine Art von Abschalten ist, sich mit Drogen und Alkohol voll zu pumpen, um z.B. den aufkommenden Stress durch die Schule zu vergessen. So denkt Lukas T. über die Frage nach und äußert außerdem noch, dass dieser Wunsch des Abschaltens auch durch Verpflichtungen kommen kann.
Auch Ruben H. hat einige Vermutungen gegenüber den Betäubungsmitteln: „Elternverbote und generell strenge Eltern sind auch ein Indiz für eine Alkohol-oder Drogensucht. So wollen die Jugendlichen sich ihren Eltern widersetzen und Regeln brechen, dass machen sie ja bekanntlich gerne.“
Dies sind nur einige Theorien zu dem übermäßigen Alkohol und Drogenkonsum bei Jugendlichen. Auch Studien zeigen, dass man es schwer hat von den Drogen und dem Alkohol weg zu kommen, wenn man einmal begonnen hat ..

Die Studien zeigen aber auch, dass es durch die Pandemie Neueinsteiger, was die Betäubungsmittel angeht, schwerer hatten an die Drogen und den Alkohol zu kommen und es dann schließlich auch gelassen haben. Also ist die Zahl in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen, z.B. gaben 67 % der Jugendlichen im Jahr 2018 an schon mal Alkohol konsumiert zu haben. Im Jahr 2022 waren es nur noch ca. 60%. Auch beim Rauchen konnte man ein deutliches Minus verzeichnen von 34% im Jahr 2018 zu 20% im Jahr 2022.
Dieses deutliche NEIN zu Drogen und Alkohol kam aber auch in der Pandemie nicht bei allen Jugendlichen an. Wer schon vor der Pandemie mit Drogen- und Alkoholproblemen zu kämpfen hatte, hatte in der Pandemie oftmals nun noch mehr Zeit zu konsumieren und so hat sich bei etlichen Jugendlichen die Sucht nochmal verstärkt. Das große Problem für die betroffenen Jugendlichen hat nicht nur Auswirkungen auf die Gegenwart, sondern in den meisten Fällen auch auf deren direkte Zukunft, die durch vermeintlich ungefährlichen Konsum von Alkohol oder Drogen gefährdet wird und das auch oftmals mit dem Wissen der Jugendlichen.
Jugendliche, die versuchen aus dieser Sucht rauszukommen, haben oft kaum Chancen, da sie in den meisten Fällen von ihren Freunden weiter animiert werden zu konsumieren und so den Konsum von Alkohol und Drogen auch nicht weiter einschränken. Um auf die im Text gestellte Frage einzugehen, „Warum Jugendliche Alkohol und Drogen konsumieren, obwohl sie die Risiken kennen“, hierzu kann man keine klare Antwort geben, da der Betäubungsmittelkonsum zum Beispiel nicht auf ein familiäres oder schulisches Problem alleine zurückgeführt werden kann. Diese sozialen Probleme können zwar der ausschlaggebende Punkt sein, aber sie sind oftmals nicht alleine die Ursache für diesen Konsum. Es gibt verschiedene Ursachen für den Alkohol- oder Drogenkonsum, wie zum Beispiel Stress in der Schule, Gruppenzwang oder strenge Eltern. Natürlich kann aber jedes vermeintliche Problem oder eine Depression einen vor eine Sucht stellen, auch die Risiken werden häufig dabei außen vor gelassen, weil diese schlichtweg ignoriert oder missachtet werden. Andere erkennen die Risiken einer solchen Sucht erst, nachdem sie sich mitten in dieser Sucht befinden bzw. die Sucht gerade überwunden haben. So oder so ist eine Alkohol- oder Drogensucht sehr gefährlich und kann langjährige körperliche Probleme mit sich bringen, deshalb sollte man sich wirklich gut überlegen, ob man auch mal Alkohol oder Drogen ausprobieren möchte.

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