„Schlaf, Kindlein, Schlaf!“

Depressionen, Adipositas, Bluthochdruck oder Infektionskrankheit. Hierbei handelt es sich nicht etwa
um eine trockene Aufzählung der Symptome einer Grippe. Überraschenderweise ist das nur ein kleiner
Ausschnitt dessen, was einen Menschen erwartet, der an enormen Schlafmangel leidet.
Warum überhaupt schlafen?


Acht von vierundzwanzig Stunden. Diese Zeit verbringt ein Mensch in einem Alter von dreißig Jahren
durchschnittlich schlafend in seinem Bett, so teilt es die Techniker Krankenkasse Hamburg mit. Eine
extrem lange Zeit, die einen großen Teil unseres Tages in Anspruch nimmt. Ein Drittel unseres Tages
verbringen wir durchschnittlich im Bett. In diesen 28800 Sekunden könnten wir doch eigentlich so
viel mehr machen als auf dem Rücken zu liegen und die Augen geschlossen zu halten. Arbeiten
gehen, Geld verdienen, lernen, feiern, mit Freunden treffen. Und doch ist es gerade das, was
vermieden werden sollte. Denn diese acht Stunden sorgen dafür, dass die restlichen sechzehn
problemlos verlaufen. Der Schlaf ist der Teil des Tages, bei dem der Körper für sich selber sorgt. In
der Zeit des Tiefschlafes hat der Körper die Möglichkeit sich vollkommen zu erholen. Vor Allem die
Muskeln entspannen sich, so wird auch der Puls langsamer und die Atmung erfolgt in größeren
Abständen. Auch die Erhaltung und Reparatur der lebenswichtigen Organe findet zu dieser Zeit statt.
Besonders wichtig ist die Arbeit, die von unserem Gehirn verrichtet wird. Während sich der Mensch
im Tiefschlaf befindet, verarbeitet unser Denkapparat die Erlebnisse des vergangenen Tages. Vor
allem in der REM-Phase (rapid eye movements), auch Traum-Phase genannt erholt sich die Psyche
des Schlafenden. Ohne diese REM-Phase auch nur einmal zu erleben, erleidet ein Mensch schnell
Anzeichen einer Depression und Aggression. Es ist also besonders der Tiefschlaf, der für unseren
Körper und unseren Alltag essenziell ist.


Von sechzehn auf vier
Doch das gleiche Verhältnis von Schlaf zur aktiven Zeit begleitet uns nicht unser gesamtes Leben. Erst
nach den ersten zwei Jahrzehnten unseres Lebens hat die Zeit, die wir schlafend verbringen den
perfekten Wert erreicht. Wie die Statistik der Techniker Krankenkasse Hamburg deutlichst macht,
sinkt die Ruhezeit der Menschen mit dem Alter. Ein Neugeborenes, das mit seine Alter fast sechzehn
Stunden Ruhe benötigt, kommt nach fünfzehn Jahren mit schlappen acht Stunden zurecht. Erreicht
es ein hohes Alter und wird achtzig, sinkt das Bedürfnis an Schlaf auf gerade Mal vier Stunden.
Begründen lässt sich dieses Phänomen alleine mit dem Alter. Denn umso älter ein Mensch wird,
desto mehr Verpflichtungen muss er nachgehen, die weniger Zeit zum Schlafen zulassen. Bei älteren
Menschen kommen an dieser stelle selbstverständlich weitere gesundheitliche Aspekte dazu.


Meister des Hexenwerkes werden
Das Prinzip hört sich nicht wirklich an wie eine große Herausforderung. Augen schließen und das
Gehirn wird in eine mysteriöse Welt geschickt. Sollte eigentlich kein Hexenwerk sein. Doch genau das
ist es. 34 Millionen Menschen in Deutschland leiden an diesen Problemen, wenn es Zeit ist zu
schlafen. Doch einige Anregungen können den Prozess deutlich leichter machen. Bei vielen
Menschen sorgt der Blick auf den Bildschirm und besonders das Blaulicht, das dieser ausstrahlt für
einen plötzlichen Effekt, der aus der „müden Phase“ befreit. Das verwirrt das Gehirn und zögert das
Einschlafen heraus. Besser als lange auf den hellen Fernseher zu starren ist beispielsweise das Hören
von entspannter Musik. Besonders effektiv ist diese, wenn man sich in einem abgedunkelten Zimmer
befindet. Denn hier liegt ein Ähnliches Prinzip wie beim Blaulicht vor: Die Helligkeit verwirrt das
Gehirn und bringt die aktive und passive Phase des Alltages durcheinander. Hilfreich beim
Einschlafen könnte auch ein festes Ritual sein. Das Trinken vom Lieblingstee oder ein kurzer
Abendspaziergang sorgen dafür, dass sich das Gehirn den Ablauf merkt und so weiß, dass der nächste
Schritt die Bettruhe ist. Am wichtigsten ist hierbei jedoch, dass man niemals in Panik gerät. Auch
wenn das Einschlafen nicht klappt und man stundenlang hinauf zur Zimmerdecke schaut, ist das kein
großes Problem. Denn wie es immer im Leben ist: Übung macht den Meister!



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