Wandel der Generationen – Segen oder Fluch?

Faul. Verhätschelt. Respektlos. Süchtig. Fordernd. Kommen uns diese fünf Worte zu Ohr, denken viele nur an das Eine: Generation Z.

Immer an diesen ekelhaften Handys, verwöhnt, nur nichts tun und dabei noch unhöflich mit hohen Ansprüchen. Kein Wunder: Früher gab es sowas natürlich nicht. Der Vortrag über das entsetzliche Verhalten der Generation Z wiederholt sich für Teenager täglich. Doch müssen all diese Kriterien negativ betrachtet werden? Was wäre, wenn die alte Generation die jungen Menschen und ihre Lebensweise vielleicht sogar bewundert? Wie steht sie zu der neuen Technologie, dem Schulsystem, dem Verhalten der jungen Erwachsenen und ihren Chancen sowie Möglichkeiten, auf die sie vielleicht nie zugreifen konnten? Oder kann es doch eher sein, dass die Teenager ihr älteres Umfeld für die analoge Zeit bewundern? Dieser Generationenkonflikt begegnet uns häufig im Alltag und ist von einer Vielzahl von Vorurteilen geprägt.
Als junge Frau wächst Sarah Mangalathu in unmittelbarer Nähe der „neuen Welt“ auf. Sie steht neutral zu der heutigen Gesellschaft und findet, dass andere Lebensumstände nicht vergleichbar zueinander sind, sie sich allerdings trotzdem von heutigen Klischees und den Problemen ihrer Generation betroffen fühlt. Denn Gen Z hat es nicht gerade einfacher; Leistungsdruck, Mobbing, soziale Medien, Suchten, Druck, Trends, Depressionen und endlos mehr.
Wie auch viele andere Heranwachsende teilt Sarah die Meinung, dass viel zu viel Druck von Social Media ausgeübt wird, der zum Teil auch sie beeinflusst. Mittlerweile haben Teens viel zu hohen Druck, den Erwartungen der Trends und der Gesellschaft gerecht zu werden. Somit muss jeder so sein, wie der angesagte Trend es vorgibt. Auch wenn das Image von Diversität verbreitet wird, wird es nicht durchgehend umgesetzt.

Mittlerweile empfinden viele Teenager die Nötigung, ein Statement in unserer Gesellschaft zu setzen. Es spielt kaum noch eine Rolle, wer man ist, sondern nur wie man sich online präsentiert. Der Einfluss von Social Media auf unser reales Leben, unsere Beziehung zu präsenten Menschen und unsere Interessen ist demnach enorm. Der Familienvater Lukas Freifeld hält das unheimlich große Kommunikationsnetz sowie den leichten Austausch von Informationen für einen großen Vorteil. Allerdings sei ein herausragender Nachteil, dass sich junge Menschen in den sozialen Netzwerken verlieren und ein Leben ohne Handy somit kaum noch denkbar erscheint. Wie auch Lehrkraft Elke Pütz könnte er sich also nicht vorstellen in Gen Z aufzuwachsen und dieses suchtgeprägte Leben im jungen Alter zu führen. Die Lehrerin Frau Pütz arbeitet dementsprechend mit jungen Menschen und erhält täglich einen Einblick in den Alltag der Teenager. Frau Pütz erzählt demzufolge von besseren Bildungschancen. Besonders als Lehrkraft berichtet sie von ausgeprägten Möglichkeiten, seine Kreativität und Vorlieben heutzutage im schulischen Bereich auszuleben. Allerdings spricht sie auch den gegenwärtigen Nachmittagsunterricht an, den sie früher nicht miterlebte. Momentan verbringen Kinder im jungen Alter bereits sehr viel Zeit in der Schule und investieren eine Menge Zeit in die Bildung. Hinsichtlich der Freizeitgestaltung war es zu früheren Zeiten durchaus leichter: Damalige Jugendliche hatten mehr Zeit für intensive Freundschaften ohne Ablenkungen, beispielsweise von sozialen Medien. „Vieles war durch den geringeren äußeren Einfluss deutlich einfacher und unbeschwerter“, teilt sie mit. Pütz war demgemäß mehr mit ihrer Freizeit beschäftigt und hatte kaum Zeit, über solche Dinge wie Depressionen nachzudenken. Der Begriff Depression wird wie viele weitere inflationär verwendet. Auch wenn es heutzutage mehr Gründe und Ursachen für psychische Erkrankungen gibt, diagnostizieren sich einige Teenager trotzdem selbst, so dass der Begriff Depression unterbewertet wird und sich fast jeder junge Mensch mit den Symptomen psychischer Krankheiten identifiziert. Insofern entwickelte sich Frau Pütz in einer Zeit mit mehr Freizeit, die sie immer genossen hat, und wenn sie nun zurück blickt, würde sie nicht gerne auf diese verzichten und infolgedessen immer noch in ihrer Generation aufwachsen wollen.

Klimaaktivistin Hannah Schmidt spricht zudem einen ganz neuen Punkt an: Die Umwelt. „Früher gab es noch nicht so viele Probleme mit unserer Natur. Heute ist alles gefährdet und wir befinden uns in einem Zeitalter voller massiver Umweltprobleme“, so Hannah. Für junge Menschen sind Frieden und ihre Zukunft durchaus von großer Relevanz. Mit Protesten, Organisationen und Events versuchen sie ihre saubere Zukunft zu retten und zeigen großes Interesse, in dem sie mitdenken. „Unsere Zukunft ist wichtig und wir müssen sie sauber beibehalten. Um zu helfen, würde ich sehr gerne in meiner Generation bleiben und aufwachsen“, behauptet die Schülerin.

Wir halten fest, dass beide Generationen Vor- und Nachteile mit sich bringen. Allerdings ist klar: Generation Z leidet stärker als jede andere Jugendgeneration vor ihnen an Schlafstörungen, Kopfschmerzen, depressiven Symptomen und wird im Bezug auf ihre mentale Gesundheit stark herausgefordert.

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