Spontanfahrt nach Rom

Endlich war es wieder soweit! Endlich wurde es wieder erlaubt! Endlich durfte ein Lateinkurs sein Latinum „feiern“! Endlich durften wir wieder nach Rom!

Lange Zeit war es üblich, dass die Lateiner nach dem Erwerb des Latinums nach Rom fuhren. Doch dann wurde diese Fahrt aus Kostengründen abgeschafft. Dieses Schuljahr kam dann aber die Überraschung: Ein Lateinkurs fuhr nach Rom.

Von langer Planung im Voraus kann dabei kaum die Rede sein. Kurz vor den Osterferien keimte in einem Lateinkurs der EF unter den Schülern die Idee, dass sie gerne nach Rom fahren würden. Wer würde das nicht gerne? Doch anstatt sich einfach nur darüber aufzuregen, dass man das heutzutage nicht mehr darf, fragten sie einfach ihre Lateinlehrerin Elke Pütz. Denn wie heißt es so schön: Fragen kostet nichts. Schnell zeigte sich, dass Pütz dem Vorschlag gegenüber gar nicht abgeneigt war, eher im Gegenteil; auch sie hatte Lust auf eine Romfahrt. Doch das war noch nicht der entscheidende Faktor, weshalb es nach Rom ging. Schließlich musste der Schulleiter noch zustimmen. Eine Tatsache, die wohl half, dass er zustimmte, war, dass die Franzosen für zwei Tage nach Paris fuhren. Üblich war das nicht. Und wenn die fahren durfte, warum dann nicht auch wir? So kam es, dass der Schulleiter der Fahrt, die nur aus einer eher spontanen Idee der SchülerInnen entstand, zustimmte. Jedoch bat er darum, dass so wenig Unterricht wie möglich ausfallen solle. Da die Franzosen aber nur zwei Tage fuhren, zwei Tage für Rom laut Pütz aber zu wenig sind, ging es für die Lateiner schon am Samstagmorgen los. Aus Kostengründen war die Fahrt für alle Kursteilnehmer freiwillig. Am Ende entschieden sich 18 Schülerinnen und Schüler mitzufahren. Als weiterer Lehrer fuhr Mirko Habermeier mit.

Da die Fahrt noch am Ende dieses Schuljahres zeitgleich mit der der Franzosen stattfinden sollte, musste es mit der Planung nun schnell gehen. Die Flüge werden schließlich nicht günstiger. Doch Elke Pütz kümmerte sich darum. Sie buchte die Flüge, ein passendes Hotel und kümmerte sich um Eintrittskarten für verschiedene Sehenswürdigkeiten. Die Fahrt wurde preislich relativ günstig, da wir für die meisten Sehenswürdigkeiten keinen Eintritt zahlen mussten, wir eine Schulklasse mit unter 18-jährigen waren und die Übernachtung relativ günstig war. Auch der Flug war nicht allzu teuer, da viele sich entweder einen Koffer teilten oder nur mit Handgepäck reisten.

Am Samstag, den 07. Juli 2018, war es endlich soweit. Gegen 6 trafen wir uns am Düsseldorfer Flughafen und es ging los nach Rom. Da der Flug schon früh morgens ging, konnten wir, als wir im Hotel ankamen, noch nicht einchecken. Daher ging es direkt los in die Stadt. Wer dachte, diese Kursfahrt würde total entspannt werden, der hatte sich gewaltig geirrt. Es gab ein straffes Programm und jeder musste zu einer

Sehenswürdigkeit seiner Wahl einen Vortrag vorbeireiten, wenn auch einen sehr kurzen. Direkt am ersten Tag ging es zu den Thermen des Diokletian, zur Santa Maria degli Angeli, ins Museum Palazzo Massimo alle Terme und zur Santa Maria Maggiore. Eigentlich standen noch weitere Kirchen und Plätze auf dem Programm, doch da alle noch so müde von der Anreise waren, ging es erst einmal zurück ins Hotel.  Zwei Stunden später ging es weiter mit dem Abendprogramm. Erst sahen wir uns die Spanische Treppe an und schließlich den Trevi Brunnen, wo sich die Gruppe teilte. Man konnte alleine weitergehen und etwas essen oder mit den Lehrern noch zum Pantheon und zum Piazza Navona.

Am nächsten Tag ging es um 9 Uhr mit einem genauso straffen Programm wie am Vortag weiter. Hier standen das Denkmal Vittorio Emmanuele, Trajanssäule und -forum, das Kapitol, das Forum Romanum, die Domus Aurea, die Basilica di San Giovanni in Laterano und das Kolosseum auf dem Plan. Danach waren alle entlassen und konnten bis 11 Uhr auf eigen Faust Rom erkunden.

Ähnlich war es auch am Montag. Zusammen besuchten wir verschiedene Kirchen, die Villa Borghese und den Petersdom. Da es der letzte Abend war, gab es ein gemeinsames Abschlussessen in einem Lokal im Stadtteil Trastevere. Danach durften alle aber wieder alleine raus und, da es der letzte Abend war, an dem Tag sogar eine halbe Stunde länger.

Da am Dienstag der Flug ging und wir am späten Nachmittag im Hotel abgeholt wurden, sahen wir uns nur noch die Engelsbrücke und Engelsburg sowie die Vatikanischen Museen an. Leider waren die Museen sehr überfüllt, sodass man sich gar nichts richtig ansehen konnte. Selbst Pütz meinte, dass sie es so voll noch nie erlebt hätte.

Vor dem Abflug wurde noch erzählt, was man alles schon so für Verspätungen und Pannen bei einem Flug erlebt hatte. Und wie hätte es anders sein sollen, hatte unser Flug danach natürlich auch Verspätung. Und zwar weil einer vom Gepäckpersonal einfach nach Hause gefahren war. Das Flugzeug konnte nicht beladen werden, es musste auf Ersatzpersonal gewartet werden und als schließlich alle Koffer im Flugzeug waren, brauchte es auch noch eine weitere halbe Stunde bis wir eine Starterlaubnis hatten. Mit einer Stunde Verspätung kamen wir Dienstagabend in Düsseldorf an.

Da wir erst so spät ankamen, mussten wir am nächsten Tag erst zur dritten Stunde in die Schule kommen. Dennoch sah man jedem Einzelnen die Müdigkeit an. Es war eben doch eine ziemlich anstrengende Fahrt gewesen. Dennoch hat sie sehr viel Spaß gemacht. Wir hatten gefühlt alles in Rom besichtigt, hatten ein bisschen mehr von der Welt gesehen und hatten den Erwerb unseres Latinums und den Abschluss unseres Lateinunterrichts gebührend „gefeiert“.

 

Ein ganz besonderer Dank gebührt zum Abschluss dieses Artikels Elke Pütz. Danke, dass Sie sich um die ganze Organisation gekümmert haben und so viel Mühe auf sich genommen haben, um uns den Wunsch einer Romfahrt so „kurzfristig“ zu erfüllen.

Aber auch vielen Dank an den Schulleiter, der seine Zustimmung zu dieser Fahrt gegeben hat.

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