Gefälschte Impfpässe- für viele der einzige (illegale) Ausweg


Das Impftempo in Deutschland nimmt Fahrt auf. Das ist auch gut so, denn die Impfungen schützen uns nicht nur sehr gut vor Corona, sie können uns auch wichtige Freiheiten wiedergeben. “Wer geimpft ist, kann ohne weiteren Test ins Geschäft oder zum Friseur. Zudem müssen nach Einschätzung des Robert Koch Institutes vollständig Geimpfte nicht mehr in Quarantäne”, so sagte es zuletzt Jens Spahn (Gesundheitsminister). Doch nicht alle Menschen wollen sich impfen lassen; es gibt auch Personen, die sich gezwungen fühlen sich zu impfen, da ihnen gesagt wird, dass sie nur Freiheiten bekommen, wenn sie auch geimpft sind. Anderen wiederum geht es mit dem Impfen nicht schnell genug. Sie greifen deshalb zu drastischen Maßnahmen, bei Telegramm und auch im Darknet gibt es
Leute, die gefälschte Impfpässe anbieten, mit denen man sich quasi die Freiheiten erkaufen
kann.

Doch wie einfach kommt man an solche Fälschungen, wer steckt dahinter und
welche Gefahren sind damit verbunden?

In Deutschland wir jetzt im großen Stil geimpft, immer mehr Menschen bekommen täglich eine Injektion gegen das Coronavirus. Rund 740.000 Impfdosen am Tag verabreichen Ärzte allein im April in deutschen Impfzentren und Arztpraxen. Politiker gehen als Vorbilder voran und lassen sich öffentlichkeitswirksam impfen. Klar, die Impfungen sind notwendig. Nur, wenn möglichst viele Menschen immun gegen das COVID-19-Virus sind, können wir wieder zur Normalität zurückkehren. Zumindest ganz langsam. Deshalb warten noch fast achtzig Prozent der Deutschen auf ihre Corona Impfung, denn damit kann nicht nur die eigene Gesundheit geschützt werden, es locken auch Privilegien. Auch, um die Impfbereitschaft zu erhöhen, möchte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geimpften Menschen mehr Freiheit geben. Dieses hat er zumindest mal angekündigt: „Alte Freiheiten zurückgeben, denn dies sind vor allem erstmal Grundrechte.“ So könnten vollständig Geimpfte ohne negativen Coronatest und Quarantäne wieder in Geschäfte gehen. In ein paar Bundesländern wurde schon so weit gelockert. Alles was für mehr Freiheit nötig ist, ist der Impfpass mit einem
Corona-Impfvermerk.
Kritiker wie Alice Weidel von der AFD fühlen sich durch die Freiheiten, die man als Geimpfter
bekommen soll, benachteiligt und halten das für eine “Impfpflicht durch die Hintertür”.
Denn ohne Injektion würden den Impfgegnern Grundrechte vorenthalten, doch was soll man
dagegen tun ?
Für die, die den Aufkleber in ihrem Impfsammelheft gar nicht erst haben wollen, und auch für
die, die nicht länger darauf warten wollen, gibt es eine Lösung- eine höchst illegale Lösung,
nämlich einen gefälschten Impfnachweis.
Wie erschreckend einfach es ist, so einen falschen Impfpass zu bekommen, kann man
online ziemlich schnell herausfinden. Es gibt viele Menschen, die Angebote zu gefälschten
Impfpässen in Sozialen Netzwerken machen. Wie zum Beispiel auf der Plattform
Telegramm.
Der Schwarzmarkt für gefälschte Impfpässe ist wirklich dermaßen groß ist und es ist
unfassbar, wie einfach es ist, an einen gefälschten Impfpass zu kommen.
Aber klar, in Israel können Geimpfte mit dem “Grünen Pass” schon wieder fast ein ganz
normales Leben führen und genau diese Normalität wünschen sich bei uns in Deutschland
ziemlich viele. Nicht nur Impfgegner wünschen dich das, sondern auch diejenigen, die in der
Warteschlange für die Corona Impfung stehen. Durch die strikte Impfreihenfolge fürchten
viel Leute, noch Wochen oder Monate auf ihren Impftermin warten zu müssen, was bedeutet
Sommerurlaube im Ausland, Kinobesuche, unbeschwerte Treffen mit Freunden, alles das
geht erst mit der vollständigen Impfung oder mit negativen Tests und Quarantäne, welches
auf lange Sicht gesehen durchaus ein Problem ist. Einige werden deshalb kreativ, laut der
Berliner Tageszeitung “Tagesspiegel” entwickeln manche unter 60-Jährige neue Strategien,
um vorzeitig an ihre Corona Impfung zu kommen. Teilweise geben sie sich zum Beispiel als
pflegende Angehörige ihrer Nachbarn aus, welche schon ziemlich alt sind und die sie
eigentlich kaum kennen. Andere geben vor, Kontaktpersonen von Schwangeren zu sein,
auch die dürfen nämlich geimpft werden. Wieder andere lassen sich bei ihren Hausärzten
spontan auf Listen setzen, um übrig gebliebenen Impfstoff zu bekommen, das wiederum ist
erlaubt.
Nach einem Jahr mit Corona fehlt manchen einfach die Geduld und bis alle Willigen in
Deutschland durchgeimpft sind, können im schlimmsten Fall auch noch Monate vergehen.
Ende April waren in Deutschland gerade mal sieben Prozent der Menschen vollständig
gegen das Coronavirus geimpft. Da ist es schon vorstellbar, dass die Nachfrage nach
gefälschten Impfausweisen steigt. Ärzte sagen, beziehungsweise bitten darum, keine Fotos
von seinem Impfpass ins Internet zu stellen, damit sich die Händler auf dem Schwarzmarkt
nicht daran bedienen können, doch das alleine wird die Fälschung der Impfpässe
wahrscheinlich nicht stoppen.
Die Gefahr, die beim Leben mit einem gefälschten Impfnachweis auftauchen kann, ist zum
größten Teil ganz einfach die, dass man die Krankheit in Wirklichkeit weiter tragen kann.
Wenn man sich mit dem falschen Impfpass auf Reisen begibt und sich in einem anderen
Land mit dem Virus oder im schlimmsten Fall mit einer Virus Mutante ansteckt, würde man
diese wieder mit in sein Heimatland bringen und würde dazu beitragen, dass sich noch mehr
Menschen mit dem Virus oder einer Virus Mutante anstecken.
Impfpässe lassen sich vergleichsweise einfach fälschen und diese Fälschungen lassen sich
kaum vom Original unterscheiden. Ärzte könnten diese eventuell erkennen, doch ein Kellner
im Restaurant schaut nur einmal kurz drauf und lässt den Kunden dann ins Restaurant.
Genau darauf springen Fälscher an, für vergleichsweise wenig Geld bieten sie ihre Fakes im
Darknet oder auf anderen Plattformen an. Doch was genau kann man dagegen überhaupt
unternehmen?
Die Politik sagt, wir brauchen digitale Impfpässe, daran wird auch schon gearbeitet. Noch
vor den Sommerferien sollen die digitalen Impfpässe kommen. Sicherheitsexperten sagen,
dass diese Lösung tatsächlich fälschungssicher ist, denn es werden spezielle QR-Codes
hinterlegt, die mit einer Blockchain-Technologie verschlüsselt und signiert werden. Dies
könnte wirklich weiterhelfen. Ob es wirklich so ist, wird man sehen.

You may also like...