2 Jahre vermisst – der kuriose Fall von Rebecca Reusch

Der 18. Februar 2019, ein Tag, welcher das Leben der Familie Reusch komplett veränderte. Seit 2 Jahren gibt es keine Spur von der damals 15-Jährigen Schülerin Rebecca Reusch aus Berlin, deren letzter bekannter Standort das Haus ihrer älteren Schwester war. Doch was passierte genau und was weiß man, was bei der Suche eventuell doch noch helfen könnte? Hier ist ein Überblick zu dem Fall, welcher immer noch keine Antworten hat.

Es war Dienstag, ein eigentlich normaler Schultag für Rebecca Reusch, zumindest dachte man dies. Die Schülerin verbrachte die Nacht vom 17. auf den 18. Februar im Haus ihrer Schwester Jessica und deren Ehepartner Florian R.. Jessica verließ um 07:00 Uhr mit ihrem Kind (2) das Haus, sodass nur noch Rebecca und ihr Schwager im Haus waren. Florian R. behauptet, sie habe kurz darauf, um 07:15 Uhr, das Haus verlassen und sich auf den Weg in die Schule gemacht. Laut Analyse eines IT-Experten, war das Handy der 15-Jährigen das letzte Mal um 07:46 Uhr eingeloggt, bevor sie verschwand. Um 08:15 erhielt eine Freundin von Rebecca über die App Snapchat ein letztes Bild von ihr. Dieses wurde wahrscheinlich um 07:46 Uhr verschickt. Das letzte Lebenszeichen bekam Mutter Brigitte, welche ihrer Tochter um 08:38 Uhr eine WhatsApp-Nachricht geschickt hat. Diese soll sie laut Brigitte Reusch angeblich auch bekommen haben, indem sie an einem WLan-Router vorbeiging, in welchen sich ihr Handy automatisch einloggte. Danach fehlte von Rebecca und ihrem Handy jegliche Spur, sie war einfach verschwunden.

Bild von Rebecca Reusch

Nachdem die Polizei eingeschaltet wurde, fanden diese schon recht schnell einen Hauptverdächtigen. Im Vordergrund der Ermittlungen steht nämlich Rebeccas Schwager Florian R., welcher auch die letzte Person war, die Rebecca lebendig sah. Die Gründe für den Verdacht sind erstens, dass niemand die Aussage des Schwagers bestätigen kann, dass sie um 07:15 Uhr das Haus verließ, um zu ihrer Schule zu gehen. Der zweite Grund ist, dass Florian R. eine Autofahrt nach Polen am 18. und 19. Februar tätigte. Er war zu diesem Zeitpunkt der einzige mit Zugang zu dem Auto der Familie, hat aber bisher den Grund für diese Autofahrt verschwiegen. Ein anderes Indiz ist, dass viele Zeugen den 27-Jährigen und sein Auto am 18. Februar in einem Wald nahe Kummersdorf gesehen haben wollen. Er soll sich auffällig verhalten haben, indem er unruhig in verschiedene Richtungen geschaut hat. Als er die Beobachtung der Zeugen bemerkte, sei er angeblich zügig gegangen. Außerdem sprachen zwei Ex-Freundinnen des Schwagers darüber, dass er sie in der Beziehung geschlagen und eingesperrt haben soll, jedoch konnte dies nicht bewiesen werden, da beide Freundinnen keine Anzeige erstatteten. Die Polizei geht stark davon aus, dass Florian R. Rebecca, bevor sie angeblich zur Schule ging, umgebracht und versteckt hatte. Florian R. wurde zwar schon zweimal in Gewahrsam festgenommen, aber da es sich bei den Hinweisen eben nur um Hinweise und keine Beweise handelt, ist er nun wieder auf freiem Fuß. Die Familie der vermissten Rebecca nimmt ihn aber auch in Schutz und glaubt an seine Unschuld. Laut Aussagen von Bernd Reusch, dem Vater von Rebecca, hat sie sich vor ihrem Verschwinden schon komisch verhalten. „Sie rief immer an, auch wenn sie sich nur ein paar Minuten verspätet hat“, so ihr Vater zu dem „Berlin Kurier“. Er sagte auch, dass sie das Haus um 07:15 Uhr verließ, sei für sie extrem früh gewesen. Er vermutet, sie wollte sich mit irgendjemandem treffen und wird jetzt gegen ihren Willen festgehalten. Die Familie hatte kurzzeitig einen Teenager namens „Max“ in Verdacht gehabt, welcher etwa fünf Wochen vor ihrem Verschwinden Kontakt zu Rebecca über das Internet aufgenommen hatte. Laut Aussagen einer Freundin, haben die beiden auch kurzzeitig überlegt sich zu treffen, haben dies dann aber unterlassen, da „Max“ zu weit weg wohnte. Merkwürdig ist jedoch auch, dass er sein Profil in den sozialen Netzwerken zwei Tage nach dem Verschwinden der Schülerin löschte. Dieser Verdacht wurde jedoch auch schnell aufgegeben, da die Staatsanwaltschaft Berlin meldete: „Keinerlei Hinweise ergeben, dass die Internetbekannschaft irgendetwas zu tun haben könnte mit dem Verschwinden.“

Es gab viele angebliche Sichtungen der Schülerin und weitere Hinweise, welche aber bei der Suche alle nicht halfen. Bei der Polizei steht immer noch Florian R. unter Verdacht und es sieht immer mehr danach aus, dass Rebecca Reusch das Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers nie lebend verlassen hat. Trotzdem ist man sich nicht komplett sicher, ob er es wirklich war und ob sie eventuell doch noch am leben ist. Der Fall bleibt bis auf Weiteres ein Mysterium.

Quellen:
merkur.de
rtl.de
welt.de
ok.magazin.de

You may also like...