Werden Jugendliche durch zunehmenden Medienkonsum immer dümmer?

Viele kennen es. Man nimmt sich das Handy, schaut „kurz mal drauf“ und es sind zwei Stunden vergangen.

Doch ist das noch normal? Die JIM-Studie zeigt, dass im Jahr 2020 durchschnittlich jeder deutsche Jugendliche 253 Minuten pro Tag mit digitalen Medien verbracht hat. Das sind ungefähr 50 Minuten mehr als im Jahr 2019. Der Grund dafür ist wahrscheinlich das Homeschooling durch die Corona-Pandemie. Deswegen haben die Jugendlichen mehr Zeit am Handy, Tablet oder ähnlichem verbracht. So haben 68 Prozent der Befragten Jugendlichen täglich oder mehrmals die Woche digitale Spiele gespielt.

Dass dies der Gesundheit nicht gut tut, ist vielen bekannt. So können Bandscheibenprobleme, Verspannung oder Rückenschmerzen mögliche Folgen des vielen Sitzens sein. Um solche Probleme zu vermeiden, ist oftmals das richtige Material, also der Stuhl, und vor allem die richtige Haltung gefragt. Den Rücken gerade zu halten und die Beine parallel in einem 90 Grad Winkel zu stellen kann auch schon helfen. Doch gegen manche Folgen kann auch eine richtige Haltung nichts tun. Dann ist es einfach nur wichtig, mal an die frische Luft zu gehen, sich zu bewegen und ordentlich Vitamin-D zu tanken. Dies kann zum Beispiel eine Kurzsichtigkeit vermeiden, da durch die vielen Bildschirme wie Handys oder PCs sich das Auge an die kurze Entfernung gewöhnt.

Doch wieso sind wir denn so viel am Smartphone? Für diese Frage gibt es einige Antworten. Eine ist zum Beispiel, dass das Handy dem Nutzer viele Möglichkeiten bietet. Es ist handlich, man kann überall mit seinen Freunden kommunizieren und wenn man eine Pause braucht, bietet es viele Möglichkeiten der Unterhaltung. Nur leider ist dies viel öfter der Fall als gewollt. Es liegt irgendwo rum, man kommt vorbei und schaltet es erstmal an. Der Grund dafür ist, dass das Gehirn unterbewusst weiß, dass dieses Gerät total viel Spaß bereitet. Das liegt daran, dass der Körper das Hormon Dopamin freisetzt, wenn das Handy benutzt wird, und dann Glücksgefühle ausgelöst werden. Somit weiß das Gehirn, dass man durch das Handy besser gelaunt ist und man viel Spaß bei der Verwendung hat.

Doch die Zeit, in der das Handy oder andere digitale Medien genutzt werden, sollte irgendwann auch ein Ende haben. Wenn man den ganzen Tag am Handy ist und zusätzlich auch bei Gesprächen und Mahlzeiten nur auf das Handy fokussiert ist, dann ist man wahrscheinlich handysüchtig. Durch die englische Studie „mediakix“ wurde festgestellt, dass Jugendliche rund 1 Jahr und 10 Monate in ihrem gesamten Leben YouTube, so wie 1 Jahr und 2 Monate Snapchat benutzen werden. Diese Zeit kann man natürlich auch produktiver nutzen. Dafür muss man aber erstmal die Handyzeit verringern. Als Hilfe gibt es viele Apps oder Einstellungen des Handys, die nach einer bestimmten Bildschirmzeit das Handy sperren. So kann jeder Nutzer selber kontrollieren, wie viel Zeit er mit den digitalen Medien verbringen möchte. Eine andere Möglichkeit ist auch die Handyzeit durch Apps der Eltern kontrollieren zu lassen, auch wenn das sehr frustrierend werden kann.

Ein weiterer Schritt kann auch sein, das Handy erst einmal aus dem Sichtfeld zu legen. Denn wenn das Gehirn das Handy die ganze Zeit wahrnimmt, sinkt die Konzentration, weil der Körper durch den Blick auf das Handy sehr gestresst wird. Dadurch wird man zwar unproduktiver, aber nicht, wie viele vermuten, dümmer.

Also vielleicht sollte man einfach mal das Handy und andere digitalen Medien weglegen und sich draußen bewegen.

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