„Wahrhaft magisch…“

„…Diese rundum faszinierende Geschichte wird sie verzaubern“ , so ein Kommentar zu „Die kleinen Wunder von Mayfair“, veröffentlicht auf der britischen Website Culture Fly.

Der Roman „Die kleinen Wunder von Mayfair“ von Robert Dinsdale wurde erstmals am achten Februar 2018 im Knaur-Verlag veröffentlicht.

Der Autor erzählt in seinem dritten Buch die bezaubernde, teils düstere und doch gut nachvollziehbare Geschichte der jungen Catherine Wray, genannt Cathy. 

Zu Beginn des Romans befinden wir uns im November des Jahres 1906 in England. Cathy ist zu dieser Zeit erst 15 Jahre alt und schwanger. Zu der damaligen Zeit war dies ein unvorstellbarer Skandal. Aus diesem Grund geben sich ihre Eltern alle Mühe, sie dazu zu bewegen, ihr Kind nach der Geburt in ein Heim für uneheliche und ungewollte Kinder zu bringen.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Zoe-3-768x1024.jpg

Nachdem jedoch Cathy in einer Zeitungsannonce entdeckt, dass ein Londoner Spielzeugladen, das Emporium, Aushilfen sucht, flieht sie nach London, um dort ihr Glück zu versuchen.

Im Emporium selbst trifft sie auf die faszinierende Welt aus Papierbäumen und lebendigen Stoffhunden, erschaffen von dem Spielzeugmacher Papa Jack. Seine beiden Söhne, der 18-jährige Emil und der ein Jahr ältere Kaspar versuchen unterdessen alles, seine alleinige Aufmerksamkeit zu erlangen, um sein Nachfolger zu werden, der nächste Spielzeugmacher des Emporiums.

Im Laufe des Winters beginnen die Brüder jedoch um Cathys Liebe zu wetteifern. Zu Beginn des Frühlings schließt das Emporium traditionell bis zum nächsten Winter und entlässt alle seine Angestellten. Daher muss Cathy eine folgenschwere Entscheidung für sich und ihr ungeborenes Kind treffen. 

Sie erlebt, was der Neid unter den Brüdern alles zur Folge haben kann, wie der erste Weltkrieg Familien auf eine grausame Art zerstört und wie der Verlust von geliebten Menschen den Angehörigen das Herz zerreißt. Allerdings lernt sie auch, ihre Hoffnung und Zuversicht angesichts tragischer Situationen nicht zu verlieren. Denn der Autor scheint überzeugt zu sein, dass älter zu werden nicht bedeutet, seinen Spaß und seine Fantasie zu verlieren.

Für mich hat Robert Dinsdale eine wunderbar fesselnde Lektüre geschaffen, eine perfekte Mischung aus historischen und erfundenen Ereignissen, eine Mischung, die zum Nachdenken anregt.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Zoe-2-1024x801.jpg

Beim Lesen musste ich einige Male innehalten, da die Beschreibungen von Orten, Handlungen und Gedanken derart gelungen waren, dass ich das Leiden, aber auch die Freude der Personen so intensiv nachempfinden konnte, als wäre ich selbst ein Teil der Geschichte.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass es keine richtigen Kapitel gibt, nur Zeiträume, von minimal einen Tag bis zu mehreren Jahren. Diese sind zwar chronologisch angeordnet, haben aber stark voneinander abweichende Längen. So umfasst einer dieser Zeitabschnitte 11 Seiten, ein anderer allerdings ganze 42 Seiten. Bei diesen ungleichmäßigen Unterteilungen fällt es schwer den Lesefluss zu unterbrechen. Dies ist angesichts einiger nachdenklichen, teilweise philosophischen Ausführungen aber notwendig, um der Geschichte folgen zu können. 

Zusammenfassend ist die gesamte Aufmachung des Buches sehr gelungen und empfehlenswert. Denn vor allem die kleinen Anekdoten über die Geschichte des Weihnachtsmannes und die von Mary Poppins, worüber ich allerdings nicht zu viel verraten will, verleihen dem Leser ein wunderbares Gefühl von Nostalgie.

Ein Buch, das jeder gelesen haben sollte!

You may also like...