WM-Finale am 4. Advent?

Die WM des Grauens?

Am 02.12.2010 wurde bekannt gegeben, dass die Weltmeisterschaft 2022 in dem Wüstenstaat Katar stattfindet. Doch was hat diese Entscheidung für Auswirkungen?

Ein starkes Argument ist, dass kein WM-Feeling im Winter aufkomme. Die bisherigen Weltmeisterschaften, die normalerweise immer von Juni bis Juli stattgefunden haben, sollen mehr Stimmung vermittelt haben. Da die Weltmeisterschaften normalerweise immer im Sommer stattgefunden haben fällt den Fußballliebhabern schwer sich mit einer WM im Winter anzufreunden. Im Sommer beim Grillen Fußball zu gucken hört sich einfach deutlich besser an als im Winter mit Tee und Decke vor dem Fernseher zu sitzen und mit seiner Mannschaft mit zu fiebern.

Natürlich stellt diese WM auch für die Profis eine große Herausforderung dar, denn in Katar herrschen zu dieser Zeit tropische Temperaturen bis zu 45 Grad Celsius. Und trotz des sehr schönen Wetters birgt diese Ansetzung einer Weltmeisterschaft natürlich weitere Probleme auf wie z.B. die Überschneidung mit den laufenden Spielzeiten in allen Top Ligen aus denen die meisten Spieler in die WM-Kaden entsandt werden. Durch diese Überschneidung würde eine Dauerbelastung der Spieler immer wahrscheinlicher werden und somit könnten schwere Verletzungen folgen die den Profi ein halbes Jahr seiner Karriere kosten könnten wenn es schlimm kommt. Dazu kommt aufgrund der Corona-Krise die Europameisterschaft, die in den Sommer 2021 verlegt wurde. Zusätzlich kann man auch die menschliche Seite der Profis nicht aus den Augen verlieren, da es für jeden Profispieler bestimmt ein Herzenswunsch wäre das Weihnachtsfest, bzw. in diesem Falle die Adventszeit mit ihrer Familie zu verbringen. 

Aber was würde es für Folgen haben, wenn man diese Weltmeisterschaft einfach ausfallen ließe. Für den Gastgeber Katar wäre die Absage dieser WM ein Verlust von umgerechnet 5,8 Milliarden US-Dollar, da man im Wüstenstaat, für die anstehende Weltmeisterschaft, die Stadien renovieren oder sogar erst bauen ließ. Die Spieler könnten die Weihnachtszeit erst bei ihren Clubs überbrücken bei denen sie teilweise noch am 23. Dezember (nur in der Premier League) Spiele haben. Aber jeder könnte zufrieden am 24. Dezember mit seiner Familie ein besinnliches Weihnachten feiern. Die FIFA, die das Turnier per Losentscheid 2010, nach Katar verlegte würde damit einem Umsatz von ca. 5,5 Milliarden US-Dollar aus dem Weg gehen. Natürlich ist dieser Menge an Geld nicht einfach aus dem Weg zu gehen, aber man muss natürlich eher auf das menschlich Verwerfliche an der Sache achten. Die Vereine beschweren sich schon seit Jahren dass die Belastung durch Länderspiele, Nations League, etc. langsam ins Unermessliche steigt. Die FIFA aber auch die UEFA verstärken diese Belastung durch zusätzliche Wettbewerbe, wie die eben genannte Nations League, die am 27.März 2014 beschlossen und 2018 das erste Mal gespielt wurde.

Nun fragt man sich wieso denn überhaupt der Staat Katar als Nominierter für die Austragung der WM 2022 antreten durfte, denn zur Zeit der Entscheidung waren in Katar keine vernünftigen Stadien gebaut und der Staat Katar hatte keine aktiv spielende Nationalmannschaft. Es ist natürlich jedem bekannt das der Staat Katar sehr viel Geld besitzt was die vielen hohen und modernen Gebäude beweisen. Zur Zeit des Entscheids war Joseph Sepp Blatter der Präsident der FIFA, der schon bei seiner Wahl den Verdacht von vorhandener Bestechung auf sich lenken ließ. In der Ära von ihm als FIFA-Präsidenten von 1998 bis 2016 kamen viele Skandale rund um das Thema Korruption ans Tageslicht, woraufhin sich Joseph Sepp Blatter zurückzog und das Amt des FIFA-Präsidenten aufgab. Durch die Ernennung von Gianni Infantino zum FIFA-Präsidenten, die am 26.Februar 2016 stattgefunden hat, wurde natürlich das Thema rund um die WM 2022 lauter, doch Infantino sprach sich öffentlich für die Ansetzung und Ausführung der WM 2022 in Katar aus. Die Korruptionsvorwürfe entstanden wieder, doch die FIFA setzte ihre Pläne für die Weltmeisterschaft im Jahr 2022 durch.

Ein weiterer Kritikpunkt an der Ernennung des Staates Katar zum Gastgeber der WM 2022 ist, dass Katar bisher noch nie etwas mit Fußball zu tun gehabt hätte. Die Stimmung die dem Fußball geboten wird ist denkbar schlecht und die wenigsten haben so viel Geld das sie sich einen Flug nach Katar leisten können. Die schon seit Jahren aufkommende Kritik der Auslegungsorte der Champions/Europa League Finals wird innerhalb der letzten Jahre immer lauter. Als Beispiel wird oft das Finale der Europa League von 2019 genommen, da es in Aserbaidschan stattgefunden hat. Man konnte das Spiel im Fernsehen verfolgen und hat gemerkt wie wenig Stimmung innerhalb des Olympiastadion Baku (offizieller Name) aufkam. Die Tore, die von den wenig mitgereisten Fans, bejubelt wurden brachten noch einmal deutlich hervor wie wenig Stimmung herrschte. 

Da die FIFA wahrscheinlich keine Verlegung der WM vornehmen wird, ist von einer der schlimmsten und unangenehmsten Weltmeisterschaften aller Zeiten aus zu gehen. 

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