Packt die Winterjacken aus – Es wird kalt!

„Bing, bing, bing… und wieder alle Fenster auf“, der neue Lieblingssatz der Lehrer, möchte man meinen. Wir Schüler hören diesen Satz mindestens zweimal pro Schulstunde und wissen genau, was er bedeutet. Lüften und frieren – das Ganze nur wegen des Coronavirus.

(Kind wird zur Schule geschickt mit dicker Winterkleidung, um nicht zu frieren)

Die neue Devise der Schüler lautet „Zwiebellook“, um sich möglichst warm zu halten und nicht beim Stoßlüften zu erfrieren. Alle 20 Minuten werden die Fenster aufgerissen und müssen mindestens 5 Minuten offenbleiben. Zusätzlich müssen in den Pausen Fenster und Türen durchgängig geöffnet sein. Da fragt man sich als Schüler natürlich „Warum eigentlich das Ganze?“. Die Schüler müssen stundenlang in der Kälte sitzen und frieren, während die Politiker im Warmen sitzen. Diese sollten sich auch mal in die Lage der Schüler versetzen. Schließlich treffen sie Entscheidungen, die alle Schüler betreffen. In der Schule dürfen die Schüler natürlich frieren, denn das muss man ja aushalten können. Doch komplett sinnlos ist das Lüften nicht. Die Klasse 9d macht mit Herrn Meyer ein Experiment, um den CO2-Wert im Klassenraum festzustellen. Der Klasse wurde ein Gerät für Messungen von unserem Förderverein zur Verfügung gestellt.
Um die Innenraumlufthygiene zu gewährleisten, muss nun mal gelüftet werden. So wird die Ansteckungsgefahr durch Aerosole verringert. Zusätzlich müssen die Masken von allen Schülern getragen werden. Aber was tut man nicht alles, um nicht infiziert zu werden?
Man könnte meinen, dass das Konzept der Regierung gut umsetzbar ist, doch die Realität sieht an vielen Schulen, unter anderem auch am K-A-G, anders aus. Die Inkonsequenz mancher Klassen und Lehrer, besonders während des Unterrichts, ist ziemlich hoch. Denn manchmal werden alle Fenster durchgängig geöffnet. Das lässt nicht nur jeden Schüler fast erfrieren, sondern fördert auch nicht gerade den Energieverbrauch. Um alle ansatzweise warm zu halten, laufen die Heizungen auf Hochtouren und geben ihr Bestes. Ob und wie lange es die Heizungen durch diesen Winter schaffen, kann keiner vorhersehen. Die andere Situation: Es wird einfach schlichtweg vergessen, die Fenster zu öffnen. Das kommt leider öfter vor als es sollte. Viele Lehrer benutzen einen sinnvollen Timer, das kann man allerdings nicht von allen Lehrern behaupten.
Den Schülern wurde gesagt, dass sie Decken mitnehmen sollten, falls es ihnen zu kalt wird. Das sagt Vieles über den Entwicklungsstand der Schulen in Deutschland aus. Sich warm zu halten wird in den nächsten Monaten nicht gerade einfach. Auch dicke Jacken und Mäntel sind schon im Herbst das A und O. Vorteilhaft ist das nicht gerade, denn aus Erfahrung kann ich sagen, dass diese beim Schreiben sehr stark stören. Wer nicht frieren will, sollte sich also lieber dick einpacken und darüber nachdenken, einen heißen Kakao mitzunehmen. Frostbeulen können sich zusätzlich auch Taschenwärmer mitnehmen.

(Kakao zum Warmhalten)

Die Schüler werden viel schneller und öfter krank, weil das Immunsystem geschwächt ist. Das macht einen natürlich anfälliger für Corona. Jedoch muss man diese Konsequenzen eingehen, damit die Schule nicht schon wieder geschlossen wird. Das ist nämlich die letzte mögliche Option. Solange es nicht nötig ist, wäre es besser so Corona zu umgehen. Am K-A-G wurde schon zweimal ein Großteil der Stufe sieben und der Stufe neun in Quarantäne geschickt, mit ihnen die unterrichtenden Lehrer.
„Zusätzlich hilft das Lüften feuchte und chemische Stoffe schnell aus dem Raum zu entfernen, sodass die Konzentration von den Schülern steigt“, erklärt ein Experte. Jedoch wird man alle 20 min. unterbrochen und aus der Konzentration gerissen, weil die Fenster geöffnet werden müssen. Oft verliert der Lehrer dann seinen roten Faden: „Wo war ich nochmal stehen geblieben?“ und muss sich erst wieder ins Thema einfinden. Das ist nicht wirklich förderlich.
Auch die Anzahl an Klassenräumen müssen gekürzt werden, da nicht alle über Fenster verfügen und keine andere Möglichkeit zum Lüften bieten. Ein Experte versichert: „Die Temperatur sinkt im Klassenraum nicht unter zwei Grad und erhöht sich schnell wieder.“ Jedoch wird es kalt im Raum, besonders wenn draußen Minusgrade herrschen. Bis die normale Raumtemperatur wieder erreicht ist, müssen die Fenster schon erneut geöffnet werden. Besser wäre es, wenn das Lüften individuell auf die Räume und Schülermenge in diesen abgestimmt wird. Hierfür muss man allerdings viel Zeit investieren.
Aber aufgepasst! Ihr könnt euch auf eine Sache in diesem Jahr freuen: Kältefrei! Tatsächlich kann man bei Kälte ein sogenanntes „Kältefrei“ einsetzen. Es muss eine gewisse Raumtemperatur genauso wie beim hitzefrei erreicht werden, damit dies eintritt. Die Schattenseite jedoch ist, dass die Bildung sehr stark darunter leidet, denn der Unterricht wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit öfter ausfallen.

(Maßnahmen zum Schutz vor Corona)

Bis voraussichtlich Weihnachten muss man sich an das Corona-Starterpack gewöhnen. Das Lüften wird bleiben, sollte es keine bessere Alternative geben. Wie lange die Schüler überhaupt noch in die Schule gehen können, ist in den Sternen geschrieben. Bis dahin heißt es also: Jeder sollte sich an die Regelungen, wenn man eine Schulschließung vermeiden möchte.

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