Klausurphase: Wieso nur immer alles auf einmal?

Schule an sich ist ja schon schlimm genug: das ewige frühe Aufstehen, Unterricht bis in den späten Nachmittag, seitenlange Hausaufgaben und so weiter und so fort… Gerade nach den Ferien ist es besonders schwer, sich wieder an diesen Rhythmus zu gewöhnen.

Richtig haarig wird es aber erst, wenn ungefähr in der Mitte des ersten Quartals im neuen Schuljahr die erste Klausurphase ansteht. Denn als ob Klausuren an sich nicht schon schlimm genug sind, müssen sie natürlich auch noch unbedingt alle zur gleichen Zeit geschrieben werden.

Ich meine, bei uns hat die „Klausurphase“ ihren Namen wirklich redlich verdient: Diese drei oder – wenn man Pech hat – vier Wochen sind die reinste Hölle auf Erden, in diesen drei oder vier Wochen passiert wirklich alles. Vorher und nachher ist das Leben halbwegs entspannt, aber befindet man sich mitten drin, ist es wirklich alles andere als spaßig. Man steht auf, geht zur Schule, kommt nach Hause, isst vielleicht noch etwas und dann lernt man. Man lernt und lernt und lernt und lernt und lernt. Zwischendurch muss man natürlich auch noch Hausaufgaben für andere Fächer erledigen, vielleicht sogar Referate vorbereiten. Aber dann lernt man wieder.

Es ist also nicht übertrieben, wenn ich sage, dass man in Klausurphasen eigentlich kaum noch Zeit für sich oder Hobbys findet. Sport wird abgesagt, Termine müssen warten und an Treffen mit Freunden ist kaum noch zu denken. Der Tag besteht nur aus Überleben und Lernen.

Ich selber bin mittlerweile in der Q1, habe somit schon vier Klausurphasen durchgemacht und stecke gerade mitten in der fünften. Man gewöhnt sich daran, so ist es nicht. Allerdings geht eine Sache nicht in meinen Kopf: Wieso muss die Terminverteilung nur immer so eng sein?

Die Klausurtermine liegen meist so eng beieinander, dass es quasi unmöglich ist, sich richtig auf jedes Fach einzeln vorzubereiten. Es ist mehr eine Massenabfertigung. Schreibt man Klausuren am Mittwoch, Donnerstag und Freitag direkt hintereinander, ist ja wohl klar, dass das Lernen sehr gut geplant sein muss. Es reicht also meistens gar nicht, eine Woche vorher anzufangen – man kann ja schließlich immer nur ein Fach auf einmal lernen.

Ich glaube nicht, dass eine solche enge Planung sinnvoll ist. Die Schüler verwirren sich ja nur selber, schmeißen verschiedene Fächer durcheinander und haben einfach puren Stress. Genau so ist es mit einer Klausur am ersten Tag nach den Ferien. Das ist doch wirklich super fies – sind die Ferien nicht eigentlich zum Ausruhen gedacht? Ich bin der Meinung, es sollte so etwas wie No Go’s bei den Klausurterminen geben, damit solche Fälle vermieden werden können.

Klausuren müssen nach wie vor geschrieben werden, das ist klar. Aber könnte man die Klausurphase nicht vielleicht so strecken, dass jede Woche nur ein Kurs eine Klausur schreibt oder vielleicht zwei, aber dann mit etwas mehr Zeit dazwischen (z.B. Montag und Freitag)? Wahrscheinlich gibt es triftige Gründe, die dagegen sprechen, von denen wir Schüler keine Ahnung haben, aber wünschenswert wäre es. Und hoffen darf man auch.

Na, ja, wie auch immer. Im Endeffekt sind wir leider immer noch die Schüler und sitzen am kürzeren Hebel. Da hilft auch kein Jammern – Augen zu und durch! Viel Glück.

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