Fußballspielen auf dem Friedhof

Bei über 40 Grad in der prallen Sonne ohne auch nur ein Stück Schatten arbeitet ein 45 jähriger Mann an einem der neu erbauten Stadien für die Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar. An seinem gesamten Körper ist Schweiß zu sehen und es sind Stunden vergangen, seitdem er etwas zu essen zu sich genommen hat. Er quält sich mit Kopfschmerzen und Schwindel, da er seit dem Morgen nichts mehr trinken konnte, diesen Schmerz erleiden mit ihm gleichzeitig noch mehrere tausend Männer. Mitten in der Wüste bauen sie Monate lang ohne Pausen, Trinken und Essen und vor allem ohne jemals auch nur einen Cent Bezahlung gesehen zu haben.

Ganze acht Stadien, in denen die Spiele ausgetragen werden, wurden erbaut, wobei diese enorme Größen und die teuerste Hightech Ausstattung besitzen. Dies sind viele fragwürdige Faktoren, warum Katar überhaupt von der Fifa für die Weltmeisterschaft auserwählt wurde.

Es gibt Menschen, die sich für diese Problematik einsetzen, darunter einige Menschenrechtsaktivisten* innen und auch mehrere Organisationen, welche auf die katastrophalen Arbeitsbedingungen, die eingeschränkte Meinungs- und Pressefreiheit und die unerlaubte Homosexualität in Katar eingehen und aufmerksam machen. Der Großteil schaut jedoch einfach egoistisch weg und unterstützt die dort vorfallende Menschenrechtsverletzung, indem jedes Spiel live auf dem Fernseher mitverfolgt wird. Für sie ist es egal, wo und unter welchen Umständen die WM stattfindet, die Hauptsache ist, dass sie die Spiele mitverfolgen können und jubelnd vor dem Fernseher sitzen.

Auch einige Mannschaften kündigten an, auf die Probleme anhand des Tragens von Regenbogenbinden und weiteren Zeichen aufmerksam zu machen. Dies waren jedoch nur leere Versprechen, aus Angst vor gelben Karten für die Spieler, da es in Katar nicht geduldet wird, auf diese Probleme und Rechte aufmerksam zu machen; wer dies trotzdem tut, kann mit hohen Strafen rechnen. Klar ist jedoch auch, dass Geld hierbei eine sehr große Rolle spielt, Katar hat der Fifa nicht nur sehr viel Geld geboten, sondern es wurde auch offengelegt, dass mehrere tausend Fans in den Stadien gekauft und nicht aus eigenem Interesse anwesend sind, um das Land in gutes Licht zu rücken.

Zurück zu den Arbeitern: für mehrere tausend von ihnen hat der Bau der Stadien den Tod bedeutet, die Mehrheit von ihnen waren Arbeitsmigranten mit ausländischer Staatsbürgerschaft, einen geringeren Teil machten dabei die Menschen aus dem eigenen Land aus. Ihnen allen wurde eine gute Bezahlung versprochen, weshalb sich einige Männer aus weiter Entfernung, unter anderem aus Südostasien, auf den Weg nach Katar gemacht haben. Ihr Arbeitstag beinhaltete 16 Stunden voller Qual in einer unerträglichen Hitze.

Abschließend muss man sagen, dass ein Boykott (Verlegung) der Fußballweltmeisterschaft der einzig richtige Weg gewesen wäre und man es gar nicht erst zu den schrecklichen Folgen hätte kommen lassen müssen. Laut Präsident des DFB wird sich dieses Szenario zukünftig nicht wiederholen und somit sei eine weitere WM in Ländern, wie Katar oder auch Russland kaum denkbar. Aufgrund der ganzen Probleme, die in Katar vorgefunden wurden, beginnen nun immer mehr Vereine und Verbände die Fifa zu kritisieren, jedoch haben sie keine Macht ihr gegenüber und müssen sich letztendlich unterwerfen, um ein Teil des Weltfußballs zu bleiben.

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