Häusliche Gewalt im Lockdown!

Häusliche Gewalt wurde schon oft von diversesten Medien beleuchtet, doch dieses Thema wird durch die Corona-Lockdowns immer aktueller. Das ständige Aufeinandersitzen bringt so manchen zur Weißglut. Doch wie kann man sich schützen und sich im besten Falle dagegen wehren?

Allgemeines:

Seit dem ersten Lockdown ist die Zahl von Fällen der häuslichen Gewalt extrem angestiegen. Und hierzu werden nur die gemeldeten Fälle gezählt. Die technische Universität München hat eine Studie herausgebracht, in der gezeigt wird, dass etwa 3% aller Frauen in ganz Deutschland Opfer von häuslicher Gewalt werden und ca. 3,6% der Frauen wurden von ihrem Partner vergewaltigt. In 6,5% aller Haushalte in ganz Deutschland ist Gewalt gegen Kinder schon einmal vorgefallen und diese Zahlen steigen stetig.

Da vor allem Frauen Betroffene waren, wurden diese Frauen gefragt, ob sie sich um Hilfsangebote gekümmert haben oder sie genutzt haben. Etwa 48,2% kannten die Telefonseelsorge, jedoch hatten nur 3,9% der Frauen dort angerufen. 32,4% kannten das Hilfetelefon ,, Gewalt gegen Frauen‘‘, jedoch hatten sich auch hier nur 2,7% daran gewandt. 44,3% kannten das Elterntelefon,  hier riefen 21,5% an und wandten sich an die zugehörigen Mitarbeiter. Das Projekt ,,Codewort Maske 19‘‘ kannten nur 5,5% und 1,8% haben dieses genutzt. (Quelle: https://www.aoef.at/index.php/news/512-erste-grosse-studie-ueber-covid19-und-haeusliche-gewalt-in-deutschland)

Codewort Maske 19:

Das Projekt ,,Codewort Maske 19‘‘ ist ein Projekt, welches die Gewalt gegen Frauen im Lockdown vermindern soll. Es funktioniert so, dass jede Frau, die ein Opfer von häuslicher Gewalt und allgemeiner Gewalt geworden ist, bei ihrer Apotheke an der Kasse das „Codewort Maske 19“ sagen kann. Dann werden zu der Frau nach Hause die Behörden geschickt, um Gewalt zu vermindern und zu verhindern. Dieses Projekt ist jedoch in Bayern erst in der Testphase.  

Wie verhindert man häusliche Gewalt?

Durch die Corona-Krise und die zahlreichen aufeinanderfolgenden Lockdowns sieht man zuhause immer die gleichen Gesichter, daher empfehlen Experten, sich so gut es geht während der Corona-Krise mit der Familie oder dem Freund/ der Freundin draußen zu beschäftigen, zum Beispiel indem man sich ein- oder zweimal im Monat eine Wanderstrecke aussucht und wandern geht, oder regelmäßige Fahrradtouren macht. Es gibt viele Möglichkeiten, sich von dem ständigen Aufeinanderhocken abzulenken.

Was spielen die Kinder für eine Rolle?

Kinder spielen eine sehr große Rolle in diesem Komplex der häuslichen Gewalt. Man sitzt den ganzen Tag als Erwachsener zuhause und die Kinder sind im Online-Unterricht, doch dann fängt es an. Hier funktioniert das Wlan nicht richtig, dort gibt es Probleme mit der Matheaufgabe. Da kann man schon mal an den Rande des Geduldsfadens kommen. Wenn die Schule dann zu Ende ist, sitzen die Kinder nur vor den Bildschirmen. Den Kritikpunkt mit der hohen Bildschirmzeit kann kein Kind seinen Eltern absprechen, denn aufgrund der Corona-Krise muss man, wenn man sich nicht draußen treffen kann, irgendwie mit seinen Freunden den Kontakt halten. Da helfen die technischen Geräte natürlich enorm. Die Kinder müssen jedoch auch akzeptieren, dass es erklärbar ist, dass den Eltern möglicherweise der Geduldsfaden reißt. Ab und zu eine Familienaktivität schadet niemandem und hält die Familie auch in diesen schwierigen Zeiten zusammen. 

Die regelmäßigen Aktivitäten mit Frau, Freund, Tochter, etc. fördern das Zusammenleben enorm und man bekommt sich weniger in die Wolle. Die Leute, die jedoch trotzdem Erfahrungen mit häuslicher Gewalt machen: Lasst euch helfen! Habt keine Angst darüber zu sprechen! Lasst euch helfen!

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