Corona-Tests für zu Hause – ist das der Schlüssel zum Erfolg?

Die Corona-Pandemie zu bekämpfen fordert viel Disziplin und Geduld. Mit dauerhaften Lockerungen werden wir wohl erst rechnen können, wenn genügend Menschen geimpft worden sind. Als Richtwert wird angegeben, dass etwa 70 Prozent der Bevölkerung geimpft sein muss, denn dann ist die sogenannte Herdenimmunität erreicht. Allerdings gibt es jetzt neben den normalen Corona-Tests auch noch eine weitere Möglichkeit, die wahrscheinlich eine große Hilfe im Kampf gegen die Pandemie sein wird.

Bisher gab es drei verschiedene Testmöglichkeiten, den PCR-Test (Polymerase Chain Reaction), den Antigen-Schnelltest und den Antikörpertest. Der PCR-Test ist der am häufigsten gemachte Test und gilt auch als die zuverlässigste Variante. Bei dem Patienten wird ein Abstrich in Nase und Rachen vorgenommen und dieser wird anschließend in einem Labor ausgewertet. Allerdings dauert es dadurch auch relativ lange, bis man das Testergebnis erhält. Meistens sind es zwischen zwie bis drei Tagen. Der Antigen-Schnelltest hat gegenüber dem PCR-Test einen großen Vorteil. Bereits nach15 bis 30 Minuten liegt das Testergebnis vor, wodurch sich diese Art besonders gut eignet, um zum Beispiel das Personal in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen zu testen. Sollte das Ergebnis positiv sein, muss allerdings noch ein PCR-Test zur Kontrolle gemacht werden, da die Fehlerquote relativ hoch ist. Die dritte Möglichkeit, sich zu testen, ist der Antikörpertest. Der Unterschied zu den beiden anderen Varianten ist, dass hierbei im Nachhinein getestet wird, ob man mit dem Corona-Virus infiziert war. Da aber nicht nach jeder Corona-Infektion im Blut Antikörper enthalten sind gilt auch dieser Test als nicht sehr zuverlässig. Alle drei Testvarianten haben einen gemeinsamen Nachteil. Nur medizinisch geschultes Personal kann sie durchführen. Um testen zu lassen, ob man mit dem Corona-Virus infiziert ist oder war braucht man deshalb einen Termin bei einer Teststation.

Dieses Problem gibt es bei der seit kurzem zugelassenen vierten Testart nicht. Es handelt sich um den sogenannten Selbsttest. Dieser ist einfach durchzuführen und kann auch von medizinischen Laien gemacht werden. Jedoch ist auch hier zu beachten, dass ein positives Ergebnis von einem PCR-Test überprüft werden muss. Ein Test kostet etwa zwischen fünf und zehn Euro. Kritisiert wird vor allem, dass derzeit nur wenige Selbsttests verfügbar sind. In vielen Regionen gibt es entweder gar keine, oder sie sind bereits nach kurzer Zeit ausverkauft. Dieses Problem soll möglichst schnell behoben werden, denn mit Hilfe der Selbsttests ist es möglich, die Pandemie weiter und effektiver einzudämmen. Der Virologe Marco Binder äußerte sich dazu folgendermaßen: „Wenn sich jeder in regelmäßigen Abständen ganz einfach selbst, in den eigenen vier Wänden, testen könnte und innerhalb weniger Minuten ein Ergebnis hätte, dann könnten Infizierte sehr viel häufiger und noch dazu sehr viel früher nach der Ansteckung identifiziert werden.“

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