Lockdown, aber Weihnachten feiern?

Die Glocken läuten, 500 Menschen singen „Oh du fröhliche“ und Kinder sind aufgeregter als je zuvor.

So sah ein Weihnachtsgottesdienst letztes Jahr, 2019, aus. Dieses Jahr versammelt sich die Familie wahrscheinlich vor dem Fernseher, um dabei zu sein. Daneben steht ein Handy, mit den Cousinen und Cousins in einem Videoanruf, damit sie wenigstens ein bisschen gemeinsam Weihnachten feiern können.

Denn Stand heute, am 14.12.2020, kann man sich mit vier weiteren Personen ab 15 Jahren, die nicht aus dem eigenen Haushalt kommen, zu Weihnachten treffen. Kinder bis 14 Jahren werden nämlich bei der Personenanzahl nicht mitgezählt. Allerdings gelten diese Ausnahmeregeln nur vom 24. bis zum 26. Dezember. Trotzdem herrscht in der gesamten Zeit ein zweiter, harter Lockdown. Aus gutem Grund. Die Neuinfektionen von heute liegen bei 21820 Menschen. Das sind 16420 Personen mehr als beim Höchststand im April. Zudem sterben immer mehr Menschen. Deswegen gelten nach wie vor die Regeln Abstand halten, Maske tragen, Hände waschen, lüften und Kontakte reduzieren, auch wenn dies heißt, Weihnachten in einem kleineren Freundes- und Familienkreis zu verbringen.

Wie diese Regeln helfen und dass sie nützlich sind, um das Corona-Virus einzudämmen, zeigt ein Experiment des WDR. In dem Experiment wurde ein Treffen von zwei bis zwölf Personen mit Einhaltung und ohne Einhaltung der Hygienevorschriften auf drei verschieden großen Flächen nachgestellt. Am Ende wurde ausgerechnet, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, sich mit dem Virus anzustecken, wenn sich eine hochansteckende Person mit im Raum befindet. Das Resultat war nicht überraschend. Je kürzer der Aufenthalt, je größer die Fläche ist, je mehr gelüftet wird, je mehr Menschen eine Maske tragen, und je weniger Menschen überhaupt anwesend sind, desto geringer ist das Risiko sich bei einer infizierten Person mit Corona anzustecken.

Doch was gibt es eigentlich noch für weihnachtliche Angebote, wenn es so viele Einschränkungen gib?

In Kalkar (am Niederrhein) gibt es zum Beispiel einen Drive-in-Weihnachtsmarkt. Dort können die Besucher mit dem Auto eine 2,5 km lange Strecke abfahren, welche an verschiedenen Ständen vorbeiführt. Somit haben Verkäufer und Besucher eine gute Möglichkeit, dieses Jahr doch noch einen Weihnachtsmarkt genießen zu dürfen. Doch nicht nur in der Weihnachtszeit vor den Feiertagen soll es coronakonforme Angebote geben. An Heiligabend und Weihnachten selber planen verschiedene evangelische Kirchen einen online Gottesdienst zu veranstalten. So könnten auch alle Risiko Personen an einem Weihnachtsgottesdienst teilnehmen. Wer es dennoch wagen möchte, in die Weihnachtsgottesdienste zu gehen, der muss sich vorab in den Gemeinden anmelden und mit der Anmeldebestätigung in die Kirche kommen, wo ihm dann ein Platz zugewiesen wird. Das Krippenspiel findet diese Jahr in zahlreichen Gemeinden nicht im Heiligabendgottesdienst statt, sondern wird online als Video angeboten – absolut virusfrei.

Zu guter Letzt bleibt nur noch zu sagen: Bleibt gesund, genießt die Feiertage und macht das Beste aus dieser Situation!

Frohe Weihnachten!

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