Terror in Frankreich – Ein Leben in Angst und Schrecken

“Allahu Akbar”. Gott ist groß. Die letzten Worte, die aus dem Mund des mutmaßlichen Täters kamen, bevor er in eine Kirche der französischen Großstadt Nizza stürmte, drei Menschen ermordete und sechs weitere verletzte. Das gesamte Land steht unter Schock und wird weiter von Angst regiert, auch nach dem Ausruf der höchsten Terror Warnstufe.

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29. Oktober 2020, 8:29 Uhr. Brahim Issaoui, der mutmaßliche Täter, drang mit einem 30cm langen Messer in die Kirche “Basilique Notre Dame de Nice” ein, begleitet von ständigen Ausrufen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll der 21-jährige Tunesier immer wieder “Allahu Akbar” gerufen haben, was auf einen islamistischen Terroranschlag hindeutet. Mit der 17cm langen Klinge seiner Mordwaffe tötete er drei Menschen und verletzte sechs weitere schwer. Unter den ermordeten Opfern befinden sich der 55-jährige Küster der Kirche, eine 66-jährige Französin und eine 44-jährige Brasilianerin. Der Französin schlitzte der Attentäter so stark die Kehle auf, dass es einer Enthauptung gleichen könnte. Nach der Flucht der 44-jährigen Brasilianerin in eine nahegelegene Bar starb diese an den Folgen der ihr zugefügten Stichwunden.

Nachdem die Polizei von Zeugen alarmiert wurde, die die Rufe des Attentäters im gesamten Stadtzentrum hörten, wollte diese den Mörder mit einer Elektroschockpistole außer Gefecht setzen. Damit konnten sie den Täter jedoch nicht überwältigen, weshalb sie mehrfach auf ihn schießen mussten. Der Tunesier wurde schwer an Hals und Bein verletzt. Aus diesem Grund lag er neun Tage im Krankenhaus und schwebte während dieser gesamten Zeit in Lebensgefahr. Währenddessen begann die Staatsanwaltschaft mit den Ermittlungen und konnte einiges herausfinden.

Bei dem Attentäter soll es sich um einen 21-Jährigen Tunesier namens Brahim Issaoui handeln, der vor dem Anschlag in der tunesischen Küstenstadt Sfax gelebt haben soll. Mithilfe eines Flüchtlingsbootes gelangte er Mitte September nach Italien auf die Insel Lampedusa. Von dort aus landete er auf dem Festland, wo er von der italienischen Behörde aufgefordert wurde das Land zu verlassen. So reiste er ohne gültige Papiere nach Frankreich und hielt sich dort nach Angaben der Behörde 20 Tage ohne Asylantrag auf.

Der tunesischen Behörde war Issaoui zwar durch Gewalt und Drogenhandel bekannt, seine Taten waren jedoch nie islamistisch motiviert. Er selber war auch nicht als radikaler Muslim bekannt. Nun stellt sich also sowohl die tunesische als auch die französische Behörde die Frage, aus welchem Motiv der Täter gehandelt haben könnte. Vermutet wird, dass ein Zusammenhang zu dem Mord an dem französischen Lehrer besteht. Der Geschichtslehrer zeigte seinen Schülern “Mohammed Karikaturen“, weshalb er nur wenige Wochen vor dem Anschlag in Nizza enthauptet wurde. Die Behörden vermuten zwar keinen direkten Zusammenhang, nehmen aber an, dass der Täter in Nizza durch den vorherigen Mord motiviert wurde. Man geht momentan sogar davon aus, dass Issaoui noch mehr Morde geplant hat, da in seinem Rucksack, den er bei sich trug, noch zwei weitere Messer verstaut waren.  Aktuell ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen “Mordes im Zusammenhang mit einer terroristischen Tat”.

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