Deutsche sind „das Urlaubsvolk“
Von ALIA MOSTERT
Corona ist ’ne schlimme Sache, das ist klar. Aber den Deutschen wurde diesen Sommer eindeutig zu viel abverlangt! Beinahe hätte es in diesen Sommerferien nur Urlaub innerhalb Deutschlands gegeben. Doch im letzten Moment hat die Bundesregierung das Ruder noch einmal herumgerissen. Hätten sie den Urlaub innerhalb Europas nicht früh genug gestattet, wer weiß ob der Bundestag noch stünde.
Aber das ist doch auch verständlich, oder? Nicht dass das Saarland noch aus allen Nähten platzt, wenn da plötzlich auch noch die unter 60-Jährigen hinwollen.
Deutsche sind bekanntlich Nomaden und können doch nicht den ganzen Sommer in ihrem eigenen Land verbringen, wo sie weiß bleiben, statt Hautkrebs zu bekommen. Wenigstens können die jungen Leute auch dieses Jahr wieder die spanischen Inseln mit traditionellen Liedern, wie „Saufen-morgens, mittags Abends, ich will saufen!“ beglücken.
Beten wir, dass auch die deutschen Geschichtslehrer pünktlich zu den Herbstferien wieder in Socken und Sandalen vor den ägyptischen Grabstätten stehen können.
Es hat doch jeder etwas davon, wenn künftig wieder mehr Menschen das Auto stehen lassen und sich stattdessen schon im Flugzeug volllaufen lassen. Von zwölf bis Mittag wird dann eine Trinkpause eingelegt, und so finden wir alle wieder zu unserem normalen Rhythmus zurück.
