Die Sorgenkinder der Schüler

dsc_0042Jeder kennt es, dieses grüne Buch, das in jeder Stunde anwesend sein muss und in das jeder Lehrer auch noch eintragen muss. Zudem muss es nachts immer im Fach neben dem Sekretariat sein, weshalb man dort vor und nach der Schule hingehen muss.

Genannt Klassenbuch.

 Klassenbuchführer sind meist genervt davon, Lehrer daran zu erinnern, eintragen zu müssen.

Clara Leibrock (9b) findet jedoch nicht, dass es besonders nervt. „Nach einer Zeit denkt man automatisch daran den Lehrer darauf hinzuweisen, einzutragen“ Sie macht den Dienst aber bereits seit ca. einem Jahr zusammen mit einer Freundin. Zu zweit mache das Ganze sogar Spaß und sei witzig. Zudem sei es nicht anstrengend.

Bei ihren „Sorgenkindern“ achte sie immer besonders darauf, dass diese eintragen.

Herr Meyer ist eines dieser „Sorgenkinder“. Er findet es aber nicht nervig genug, immer nachtragen zu müssen, um selber daran zu denken. Er habe sogar schon einmal zwei Wochen lang nicht eingetragen, meint Clara. Bei 3 Stunden Mathematik und 2 Stunden Physik pro Woche macht das gleich 10 leere Spalten im Klassenbuch. Zudem tragen die Lehrer in den Differenzierungskursen und in Religion nur in Kursmappen, was noch einmal 5 leere Spalten mehr macht.

Da steht ja dann fast gar nichts mehr im Klassenbuch! 

Herr Meyer beschreibt die Klassenbuchführerinnen als sein „outgesourctes Gedächtnis“. Dies ist laut ihm ziemlich praktisch.

Was besonders häufig passiert, ist, dass das Klassenbuch in irgendeinem Fachraum liegen bleibt. Clara findet das ziemlich amüsant. „Es macht Spaß durch die Schule zu rennen, weil man vergeblich einen Fachlehrer sucht, da das Klassenbuch zum Beispiel im Biologieraum liegen geblieben ist“ Bei Fachräumen ist es nochmal schwieriger das Klassenbuch wiederzuholen, da nicht jeder Lehrer einen Schlüssel für diese hat. So muss man erstmal einen finden und der muss zudem Zeit haben. Die Pause ist somit verplant und aus der gemütlichen Unterhaltung mit den Freunden wird eine hektische Suche nach einem Fachlehrer, die aber ganz lustig werden kann.

Den Klassenbuchdienst an sich findet auch Ulrike Walter (9d) nicht anstrengend, da man sowieso zu dem nächsten Raum müsse. Ob mit einem Buch mehr oder weniger in der Hand, sei da nicht relevant.

Sie findet es hingegen gar nicht lustig, den Lehrern mit dem Klassenbuch hinterherzurennen. „Das Schlimmste am Dienst ist, wenn Lehrer es trotz Aufforderung nicht auf die Reihe kriegen einzutragen und man dann am Ende des Halbjahres den Lehrern im Lehrerzimmer hinterherrennen muss.“ Zudem findet Ulrike es sehr nervig Lehrer an das Eintragen zu erinnern. Sie findet, dass es ausreichen müsste, wenn sie den Lehrern das Klassenbuch auf den Tisch legt. „Ich mein, das ist ja deren Job“, rechtfertigt sie ihren Standpunkt.

Außerdem findet sie es nervig, dass man das Klassenbuch jeden Morgen neu holen muss und nicht mit nach Hause nehmen darf. Sie versteht zwar, dass man es über das Wochenende nicht mitnehmen darf, dass man es unter der Woche aber auch nicht mitnehmen darf, findet die 14-jährige unnötig.

„Das Beste ist eigentlich nur, dass man von den restlichen Diensten ausgeschlossen ist.“, meint die Schülerin. Jedoch gilt dies nicht für alle Dienste. Der Hofdienst gehört nicht dazu. Ulrike fände es aber fair, wenn Klassenbuchführer auch von diesem befreit würden.

So gibt es verschiedene Meinungen, was den Klassenbuchdienst angeht.

Dass viele Lehrer jedoch wenn überhaupt nur nach Aufforderung eintragen, ist Fakt. Dass immer alles eingetragen ist, ist wohl Aufgabe der Klassenbuchführer.

 

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