Musik – eine Sprache ohne Worte

Von Klassik bis zur Popmusik. Musik ist vielfältig und beliebt, doch sie kann weitaus mehr, als man sich vielleicht vorstellen mag. Dass sie sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf uns haben kann, ist wahrscheinlich vielen bekannt. Doch man mag seinen Augen bzw. Ohren kaum trauen, welche Wunderwaffe Musik in Wirklichkeit darstellt.

Musik – sie wirkt auf jeden anders. Das hängt auch mit dem Alter zusammen, denn auf Kinder hat sie eine andere Wirkung als auf ältere Menschen. Bei Kindern trägt Musik unter anderem zur sozialen Entwicklung bei. Laut der „Bastian-Studie“ (Langzeitstudie an Berliner Grundschulen) nimmt mit Musizieren die Ausgrenzung sowie die aggressive und unruhige Stimmung ab. Zusammen Musik zu machen schult auch die Wahrnehmung des anderen und das Hören aufeinander. Bei alten Menschen hingegen vermutet man, dass der Abbau von Nervenzellen verhindert wird, wenn sie zusammen singen oder Musizieren. Sie trainieren somit ihr Gedächtnis, indem neue Nervenverschaltungen entstehen.

 Musik verändert unseren Alltag also auf ihre ganz eigene Art und Weise.

Doch um nun sagen zu können, wie genau die Tonkunst auf jemanden wirkt, ist es wichtig zu wissen, was im Gehirn passiert, wenn wir Musik hören. Denn für unsere grauen Zellen stellt sie eine große Herausforderung dar. Wir müssen uns beim Musik hören genauso wie beim selber Musizieren auf viele Sachen gleichzeitig konzentrieren: zum Beispiel welche Töne gespielt werden oder welcher Rhythmus erklingt. Dies ist eine anspruchsvolle Aufgabe für unser Gehirn und deshalb wird es gefördert. Auch das Erinnerungsvermögen wird gestärkt, denn fun fact: wenn man Vokabeln  singt, behält man sie besser im Kopf.

Eine weitere Auswirkung auf unseren Körper hat Musik mit der Beeinflussung des Hormonhaushaltes. Denn die „Mucke“ beeinflusst vor allem die Nebenniere und die Hypophyse. Durch schnelle oder aggressive Musik schüttet unser Körper Adrenalin aus (Dies bewirkt eine Steigerung der Leistungsbereitschaft). Im Gegensatz dazu schüttet unser Körper bei langsamer oder ruhiger Musik Noradrenalin aus (Dies senkt zum Beispiel den Puls sowie den Blutdruck.). Dadurch ist Musik durchaus im Stande, verschiedene Gefühle in unserem Körper auszulösen. Einerseits können wir uns durch sie entspannen, aber auch Aufregen oder Gänsehaut bekommen. Ein weiterer vielleicht verblüffender Fakt über Musik ist, dass sie eine Veränderung des Blutdruckes, des Herzschlages, der Muskelspannung sowie der Atemfrequenz bewirkt.

Vielleicht klingt es verrückt, doch Musik macht glücklich. Wie beim Essen von Schokolade werden durch Musik Endorphine in unserem Körper freigesetzt, die im Stande sind, Schmerzen zu lindern. Das ist auch der Grund, warum Musik schon heute erfolgreich in der Medizin eingesetzt wird.

Doch was kann Musik noch?

Eine der meist bekannten emotionalen Reaktionen auf Musik ist wahrscheinlich Gänsehaut. Doch genauso kann „das Gedudel“ Erinnerungen auslösen. Dies ist möglich, weil die Musik Auswirkungen auf das limbische System hat, der Teil im Gehirn, der für Gefühle und Erinnerungen verantwortlich ist. Dadurch lassen sich bestimmte Musikstücke auch mit verschiedenen Ereignissen in Verbindung bringen: ein Beispiel dafür ist Weihnachtsmusik. Alleine ein einzelnes Weihnachtslied reicht aus, um gedanklich auf dem Weihnachtsmarkt zu stehen und den Orangenduft in der Nase zu haben.

Ob jung oder alt: Musik beeinflusst uns stark und vielleicht auch oft unerwartet. Egal, ob man ihr lauscht oder selber Musik macht. Fakt ist, sie macht glücklich, hält jung und lässt das Herz im richtigen Takt schlagen. Zeit also sich nochmal mit wundervollen Klängen auszuruhen, oder?

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