Mit anderen Augen – Der andere Blick

Manchmal hilft es, das Alltägliche einmal aus einem andern Blickwinkel, mit anderen Vorlagen und einer anderen Einstellung anzuschauen. Häufig stellt man bei Problemen fest, dass sie doch nicht unlösbar sind, wie ursprünglich gedacht. Verschiedene Themen können, von einer anderen Seite betrachtet, erstaunliche Eigenschaften aufweisen. Man muss nur seinen Blickwinkel verändern.

Mit dem anderen Blick haben sich die Kurse aus dem Differenzierungsbereich Fotografie auseinandergesetzt. Zu verschiedenen Themen haben sie inszenierte Szenarien und Situationen so fotografiert, dass sie eine andere Sicht auf die eigene Person, Wünsche, Tiere und Nahrung ermöglichen.  Seit dem 27. März sind die Fotografien der Acht- und Neuntklässler unter dem Namen „Der andere Blick“ in der Langenfelder Stadtbibliothek ausgestellt.

Der Titel der Ausstellung sei sehr allgemein formuliert, damit verschiedene Projekte darin vereint werden könnten, sagt Hans-Peter Speidel, der den Fotografie Kurs in der neunten Klasse unterrichtet. Zwei Klassen stellen jeweils zu zwei verschiedenen Aufgaben ihre Werke aus, da brauche man einen übergreifendes Thema.

Die Achtklässler aus dem Kurs von Alexandra Thomas haben sich mit Vivian Maier, einer Fotografin aus New York, auseinandergesetzt und sich durch ihre Fotos zu eigenen Selbstportraits anregen lassen. Als Zweites haben sie über eigene Hoffnungen und Träume nachgedacht und ihre Wünsche durch eine Kombination aus Text und Bild visualisiert. Zumindest bildlich lassen sich alle Wünsche umsetzen. Die eigene Person und die eigenen Wünsche können nun in den Fotografien und Montagen aus einem neuen Blickwinkel betrachtet werden.

Der Kurs von Hans-Peter Speidel beschäftigte sich im letzten Halbjahr unter anderem mit Tierportraits. „Die Schüler sollten jedoch nicht nur eine einfache Tierfotografie anfertigen. Sie sollten den Charakter eines Tieres möglichst deutlich darstellen“, erklärt der Fotografie-Lehrer. Außerdem sollte die Fotografie schwarz weiß sein, es gehe nicht um „niedliche Tierbildchen“ sondern um den anderen Blick auf die Tiere, betont er. Welche Tiere die Schüler fotografieren wollten, konnten sie sich aussuchen. Von Hunden und Katzen, also Haustieren, sind einige Portraits entstanden. Einige Schüler sind aber auch in den Tierpark oder Zoo gegangen und so wurden auch Tiere wie Hirsche oder Wildvögel abgelichtet.

Danach wurde im Unterricht die sogenannte Food-Fotografie besprochen. In der praktischen Arbeit sollten die Schüler die Lebensmittel anrichten und anschließend fotografieren. „Das Essen sollte möglichst originell und ästhetisch präpariert werden“, erzählt Herr Speidel. Wichtig seien hierbei die Farben, der Hintergrund und deren Zusammenspiel gewesen.

 

Dass die Werke nun in einer eigenen Ausstellung in der Bücherei präsentiert werden, finde er sehr gut, betont der Lehrer. Es hätte zwar schon vorher Ausstellungen dort gegeben, allerdings seien dabei zumeist nur ein geringer Teil der Fotografien gezeigt worden, da auch viele Kunst-Kurse ihre Projekte ausgestellt hätten. Das Team der Stadtbibliothek habe den Lehrern angeboten, eine eigene Ausstellung nur für die Fotografien zu organisieren, sodass alle Werke vorgestellt werden könnten.

Am 16. März endet die Ausstellung. Bis dahin können alle, die sich für Fotografie und die künstlerische Bildgestaltung interessieren, die Ausstellung in der Stadtbücherei besuchen und die Bilder mit dem anderen Blick betrachten.

 

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